So hieß eine Vorabendserie in den Siebzigern – Stummfilmklamotten am Start zum Wochenende, immer ein großer Spaß, was nicht zuletzt daran lag, dass Hanns Dieter Hüsch den Sprachlosen seine fantastische Sprache und Stimme lieh.
Kein Spaß dagegen waren die letzten Wochenenden für Martin Schulz, was Kommentatoren zu der Wendung inspirierte, er habe Nerven gezeigt. Und damit wäre ich endlich beim Gegenstand meiner Kolumne: Was heißt das eigentlich – Nerven zeigen!? Umfragen – nicht repräsentative, aber doch – haben gezeigt, dass da durchaus Uneinigkeit herrscht. Die einen sind sicher, Schulz sei nervös geworden, habe die Nerven verloren, also Nervenflattern bekommen. Andere deuten die Aussage dahingehend, er habe die Nerven behalten, also Nerven bewiesen und sie dann gezeigt. Zwei völlig gegensätzliche Interpretationen derselben Redewendung – für die zweitere spricht zumindest, dass man, was man verloren hat, nicht mehr glaubwürdig zeigen kann. Wie auch immer – er wird Nerven haben müssen.