+49 2224 9018770

Zeilen zur Krise XXV: Maßvoll

Vielleicht macht uns die Krise doch zu besseren Menschen: rücksichtsvoller, maßvoller, weniger krawallig. Und wenn man schon mit Mund-Nasen-Maske rumlaufen soll, was ja in der Regel hochgradig uncool aussieht, sofern man nicht im Piratenlook auf einer Harley sitzt, dann kann man sich günstigenfalls auch konform und unauffällig benehmen.

Oder man wird kriminell – was auch eine Option ist, wenn man eh schon rumläuft wie die Daltons („Ganz ruhig, Joe“, sagte letztlich das Murmeltier zu mir, als mich letzte Woche eine Nachricht erreichte und heftig erregte, deren Kernaussage war: Wissenschaft ist doof. „Klappe, Averell“, entgegnete ich.) Aber auch die Kriminellen legen so etwas wie Zurückhaltung und Tugendhaftigkeit an den Tag, vielmehr die Nacht.

Zumindest dieser eine, mit dem ich es zu tun hatte: In der Nacht zu Freitag wurde in mein Auto eingebrochen – das heißt nicht wirklich eingebrochen, denn ich hatte es nicht abgeschlossen. Aber es wurde unbefugt geöffnet. Am nächsten Morgen fand ich meinen kleinen CD-Vorrat aus der Konsole auf dem Sitz verstreut – keine fehlte. Verschiedene USB-Kabel für verschiedene Geräte, eine leere Bonbon-Box und eine Packung Tempos, alles da. Ob ein Taschentuch fehlte, kann ich nicht sagen, ich führe nicht Buch darüber. Benutzt eh nur Juliane. Ich selbst habe altbackene Herrentaschentücher und das Murmeltier schneuzt ausschließlich in die Armbeuge. In meine Armbeuge.

Was ich nicht fand, waren die 25 Euro in kleinen Scheinen aus der Mittelkonsole, die immer dort liegen – für falls man mal sein Geld vergisst. Aber sonst? Das Handschuhfach (in dem natürlich nie Handschuhe liegen, was sollten sie auch dort?), der Kofferraum – alles offensichtlich inspiziert, aber nichts mitgenommen, auch nicht die zwei Flaschen Cabernet Blanc vom Winzer, die dort lagen. Nichts verwüstet, nichts mutwillig zerstört, nicht in die Sitze geschifft, wie es aus Ungehaltenheit über die magere Ausbeute wohl schon mal gemacht wird. Maßvoll halt, wie gesagt. Wir werden bessere Menschen.

Auf dem Oktoberfest bleibt die Maß leer, hier werden die Menschen Maß-voll.

An dieser Stelle sieht mich das Murmeltier mitleidig an. Es nuschelt etwas („Ich murmele!!“) – sorry, es murmelt etwas von erbärmlichen Wortspielen, Talentfreiheit, Tieferbegabung und dergleichen und dass es das mindestens auf alle Fälle besser hingekriegt hätte.

Zeilen zur Krise XXIV: Must-have

Zeilen zur Krise XXVI: Faktor R

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.