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Zeilen zur Krise XLVI: Beladen

Gestern mal wieder im Biergarten – also richtig, nicht zu zweit am Zweiertisch, sondern mit Freundinnen und Freunden in halbwegs großer Runde. Großes Glücksgefühl. Habe mich am Abend aufs Rad geschwungen, mit leichtem Gepäck, also nur ein Jäckchen in den Rucksack gestopft gegen die abendliche Kühle, mit der man ja doch immer rechnen muss.

Zu oft schon bin ich im T-Shirt zum Biergarten und habe dann nach dem ersten Bier fröstelig nach einer heißen Schokolade verlangt, weil die Wärme mit der Sonne im Westen versunken ist. Mit Sahne, versteht sich. Während sich die Mücken über meine kurzbehosten Beine hermachen.

Unterwegs dann kommt mir mein Rucksack doch erstaunlich schwer vor – wahrscheinlich hat ihn Juliane wieder zum Einkaufen genommen und nicht ausgepackt. Im Biergarten schiebe ich ihn unter die Bank und grüße die Freunde, mit denen ich so lange nicht zusammengesessen habe, und lasse mich grüßen mit einem freudigen Hallo. Noch ohne Umarmungen, aber das kommt auch irgendwann wieder.

„Hallo auch!“, kommt es von unter meiner Bierbank her. Das hat niemand gehört, aber meine Vermutung, nein: Befürchtung gewinnt an Substanz. Schnell bestelle ich ein Bier beziehungsweise ein Pils, um kein Kölsch zu bekommen. Seit bald zehn Jahren lebe ich im Rheinland, aber an diese Plörre im Reagenzglas will ich mich nicht gewöhnen.
„Für mich auch ein Pils!“ nuschelt mein Rucksack. Die Freunde werfen mir kurz einen fragenden Blick zu, den ich mich aber nicht wahrzunehmen entschließe. Ich könnte jetzt geräuschvoll hüsteln, aber das sieht man ja auch nicht gerne, wenn man sich anschickt, in enger Runde beieinanderzusitzen – auch wenn der Corona-Druck im Laufe des Sommers etwas nachgelassen hat. Der Abend vergeht weiter einigermaßen ungestört und nett mit lustigem Geplauder über die Corona-App. Die kleinen Tritte aus meinem Rucksack an mein Schienbein ignoriere ich boshaft, bis sie nachlassen und in ein leises Schnarchen übergehen.

Wieder zu Hause stelle ich den Rucksack ungeöffnet in die Ecke und finde bald in einen friedvollen, ungestörten Schlaf. Irgendwann heute Morgen, lange nach dem Frühstück, habe ich dann doch mal den Rucksack geöffnet und einen Blick reingeworfen. Zwei Augen und ein paar gelbe Nagezähne blitzen mir da kurz entgegen. Das Murmeltier klettert derangiert und etwas hüftsteif, aber doch erstaunlich cool aus der Tasche und würdigt mich keines Blickes.

„Was’n los?“, frage ich unschuldig. „Kein Gruß heute?“
„Ich möchte nicht darüber sprechen“, sagt das Tier.

Zeilen zur Krise XLV: Haustierarrest

Zeilen zur Krise XLVII: Radwege

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.