… dem läuft die Feder über, möchte man etwas altmödelnd sagen. Aber wie sonst kommen derartige Verschreiber zustande als nur durch den Vater des Gedankens, als den man landläufig den Wunsch bezeichnet
Hier finden Sie alle älteren Artikel aus meiner monatlichen Kolumne. Was dem Lektor so auf- und einfällt.
… dem läuft die Feder über, möchte man etwas altmödelnd sagen. Aber wie sonst kommen derartige Verschreiber zustande als nur durch den Vater des Gedankens, als den man landläufig den Wunsch bezeichnet
Oft ist man sich ja unsicher mit den Kommas. Da gehören doch Kommas hin?, denkt man dann – es sei denn, man hat ein ganz tiefenentspanntes Verhältnis zu den Satzzeichen, wie es etwa den Briten und ihren Sprachmitnutzern eigen ist.
So hieß eine Vorabendserie in den Siebzigern – Stummfilmklamotten am Start zum Wochenende, immer ein großer Spaß, was nicht zuletzt daran lag, dass Hanns Dieter Hüsch den Sprachlosen seine fantastische Sprache und Stimme lieh.
Präpositionen sind ein flexibles Völkchen – wir hatten gelegentlich darüber gelächelt, dass man immer weniger weiß, ob man sich nun auf dem Markt befindet, im Markt oder seit einiger Zeit zunehmend auch am Markt (vgl. hier – auch schon wieder zehn Jahre her ...).
Die Top Ten, um noch einmal auf unsere klasse (!) Rubrik von neulich zurückzukommen, stehen so im Duden, demgemäß also auch Top 50 oder Top Fifty.
Winterwetter, Erkältungszeit, Grippewelle – da sind Vitamine allenthalben eine gute Wahl, etwa in Form von Orangen. Das sind diese Früchte, die niemand mehr Apfelsinen nennt und deren Farbe sich nicht flektieren ließ.
Oder Top-Beitrag? Vielleicht top Beitrag?! Top-Ergebnis? Meistens lese ich in den Dokumenten, die mir so auf den Tisch flattern, von den Top Ten oder Topten, den TOP 50 oder TOP-Management – es ist ein ziemliches Durcheinander.