Hatten wir uns nicht kürzlich erst über die Nachsilbe ling ausgelassen? Die hatte, wie wir festhielten, teils abwertenden, teils verniedlichenden, teils aber auch einfach nur hübschen Charakter.
Man weiß also wieder mal nicht, woran man ist. Auch mit den Suffixen haft und lich ist es nicht einfach – sie machen aus den Worten grad, was sie wollen.
Herzlich etwa, von Herzen kommend, da schwingt das Offenarmige mit drin – und wenn jemand die Arme öffnet, dann ist man doch gleich auch an die Brust gedrückt und ganz nah am Herzen. Was ist aber mit dem Wort herzhaft? Es täuscht eine Verwandtschaft nur vor – und wie soll ein Nichtmuttersprachler einsehen, dass das nichts anderes bedeutet als gut gewürzt, nicht zu leicht, nicht zu wenig, mit etwas Schärfe und alles andere als eine Süßspeise?
Herzlich (und nicht herzhaft) leid tut es mir, dass das Freiburger Textbüro in Bonn in der Woche vom 13. bis 19. August nicht besetzt sein wird. Ab dem 20. August erreichen Sie dann aber meine Vertretung per E-Mail an die gewohnte Adresse – und am 27. August ist der Urlaub vorbei und dann geht auch wieder jemand ans Telefon.
Mit freundhaften Grüßen …