Dass so etwas wie der Straßenverkehr weitgehend funktioniert, ist letztlich erstaunlich. Ein derart komplexes System von Regeln, das trotz ihrer oft eher nachlässigen Auslegung sich weltweit immer wieder bewährt – eine echte Kulturleistung.
Ähnlich ist es mit der Sprache: Wie kann das gehen, so ein Durcheinander, und doch im Wesentlichen unfallfrei?! Insbesondere im Deutschen mit seiner verwirrenden Grammatik – und Wörtern, die das eine genauso gut wie das Gegenteil bedeuten können.
Dass das nicht immer reibungslos bleibt, merken Eltern etwa, wenn sie ein Thema wie Zimmeraufräumen, Schlafengehen, Abtrocknen oder Für-die-Klausur-Lernen ansprechen, und zwar „gleich!“. „Gleich …!“, antworten dann Spross oder Sprössin, nur mit einem Hauch anderer Betonung. Der Konflikt ist unvermeidlich, auch wenn kein Gebot missachtet wurde, weder eines der korrekten Sprachanwendung noch das, dem Erziehungspersonal Folge zu leisten. Nur bedeutet das eine (gleich!) dummerweise sofort, während das andere (gleich …) ein höchst diffuses später weniger umschreibt als vernebelt.