Vor etwa 40 Jahren ist das große Binnen-I bei den KollegInnen, BürgerInnen und FreundInnen aufgetaucht. Jahrzehntelang führte es ein Schattendasein in feministischen Publikationen und bei den Grünen.
Die gendergerechte Sprache wollte irgendwie nicht so richtig in der gesellschaftlichen Mitte ankommen, und wenn Politiker von Genossinnen und Genossen, Kolleginnen und Kollegen sprachen, klang das und klingt bis heute meist eher wie Genossen und Genossen, Kollegen und Kollegen.
Aber auf einmal kommt Bewegung in die Sache – das Gendersternchen scheint sich durchzusetzen, man sieht es schon in den Publikationen von Leuten, die jedes übertriebenen Feminismus völlig unverdächtig sind, und nur noch die ganz Sturen kämpfen merkwürdige Kämpfe dagegen. Sogar das dritte Geschlecht, vor Kurzem noch gänzlich übergangen, findet sich etwa in Stellenanzeigen in einem w/m/d immer häufiger berücksichtigt – und es ist abzusehen, dass das bald niemanden mehr erhitzen wird. Oder zumindest ist es zu hoffen …