Die Kosten und die Unkosten, hatten wir festgestellt, sind beide in gleichem Maße unerfreulich, auch wenn die Vorsilbe Un- täuschend signalisiert, eines sei das Gegenteil des anderen.
Ebenso verhält es sich mit einem Wort wie wirsch: Wer wirsch auftritt, macht sich seine Umwelt nicht gewogener, wenn er oder sie ins Unwirsche wechselt.
In dem schönen Buch Blackbird von Matthias Brandt begegnete mir jetzt eine witzige Debatte, ob man eigentlich jemanden verglimpfen könne, wenn man ihn denn nicht verunglimpfen wolle – und was das dann heißen könne, etwa loben oder so?! Tatsächlich muss es so was zumindest mal gegeben haben, so wie neben dem Unhold zwar leider kein Hold existiert, doch zumindest noch das Adjektiv hold wenn auch nicht mehr gebräuchlich, so doch aus älterem Liedgut noch vertraut ist – nicht zuletzt durch das kürzlich noch vielfach intonierte holder Knabe in lockigem Haar.
Das Wort glimpflich im Sinne von nur mit geringem Schaden ist noch im Einsatz – unglimpflich, also kränkend, wird man kaum irgendwo hören. Der Unglimpf (Kränkung) aber und der Glimpf (Glück, Unbeschadetheit), die kamen vermutlich schon Walther von der Wogelweide antiquiert vor. Dabei sind es doch wirklich hübsche Wörter, man sollte sie wieder öfter verwenden. Versuchen Sie’s mal im neuen Jahr.