Zuweilen kann man schön beobachten, wie sich der Duden dem Diktat der Straße beugt.
Nicht nur umgangssprachlich, sondern auch in den höheren Sphären der Berichterstattung wird immer öfter (oder fällt nur mir das auf?) Tieren ein falsches Geschlecht zugeordnet: Die Krake liest und hört man regelmäßig, die Python. Beiden begegnet man glücklicherweise selten oder nie – dennoch sollte man sie korrekt der Krake und der Python nennen. Warum aber setzt sich hier das Falsche derart durch, dass neuere Duden-Ausgaben schon ugs. oder nichtfachspr. auch die Krake, die Python zulassen? Vermutlich in dem einen Falle wegen der phonetischen Nähe zu Harke, Barke, Marke, Lake, die alle weiblich sind, in dem zweiteren wohl weil (fast) alle andern Schlangen auch weiblich sind. Das wäre zumindest meine Erklärung – aber keine Entschuldigung!