Das Reflexivpronomen sich habe ich hier gelegentlich abgehandelt, zuletzt im Zusammenhang mit unserem damaligen Innenminister Hans-Peter Friedrich.
Oft wird fälschlicherweise das Personalpronomen ihn verwendet, wie ich auch hier etwas pingelig bedauerte. Tatsächlich ist das Kapitel im grünen Duden ziemlich kompliziert – aber das Sprachgefühl führt einen doch meist auf den rechten Weg. Doch jetzt bin ich bei der Lektüre von Roger Willemsens „Das Hohe Haus“ noch einmal unsicher geworden – denn Willemsen schreibt stets (schrieb, wie man leider korrigieren muss) ausgesprochen toll. Aber dann steht da auf Seite 47: „[Er …] sackt in die Hocke, weicht zurück bis an die Kante des Pults hinter ihm …“
Es geht hier um den Herrn mit der bemerkenswertesten Fliege des Bundestags – nein, nicht Karl Lauterbach, sondern der ältere Heinz Riesenhuber. Und sonst steht niemand am Rednerpult. Er hätte also getrost bis zum Pult hinter sich zurücktreten können. Der Duden schreibt hier ganz klar: „Treten keine Unklarheiten auf, dann zieht man das Reflexivpronomen vor.“ (Komisch – bei Friedrich ging es damals auch um einen Rücktritt …)