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Zeilen zur Krise XVII: Auf Abstand

Wir sollen Abstand halten, sagen die Behörden und das sagt auch, so vorhanden, die Vernunft. Eben jetzt, wo ich dies schreibe, sagt das auch die Chefin im Fernsehen. Und wir tun das ja auch überwiegend, sofern wir vernunftbegabt sind, fast schon routiniert.

Auf der Straße machen die Menschen im Vorbeigehen einen kleinen, gar nicht mal uneleganten Bogen umeinander, treten in Parklücken, um Entgegenkommende passieren zu lassen, oder wechseln die Straßenseite. Vor wenigen Wochen noch hätte das unhöflich gewirkt. Heute kann das nach einer geradezu hübschen Choreografie aussehen. Hin und wieder muss man sogar auf die Straße treten, wenn der Gehweg zu eng ist. Ich hoffe sehr, dass es dabei nicht zu folgenschweren Unfällen kommt, sonst muss noch in den Tabellen, die die Corona-Toten in ein Zahlenverhältnis zu anderen Todesursachen setzen, eine neue Zeile aufgemacht werden. Solche Tabellen finden sich auf Fakebook, Telegram und anderen Presseerzeugnissen und über Freundinnen, Bekannte und vor allem Verwandte gelangen sie auch zu mir und vermutlich auch sonst überall hin. Die Mainstream-Medien verheimlichen so was natürlich, denn das Resultat dieser Statistik für Fortgeschrittene lautet: Natürlich sterben viel mehr Menschen anderen Tode. Wie gesagt, Corona ist eigentlich nur die kleine Schwester des gemeinen Hausschnupfens.
Es sind die gleichen einfältigen Statistiken, die bei anderer Gelegenheit gegen Fahrradhelme, Sicherheitsgurte oder FSME-Impfungen bemüht werden. Hätte es früher auch nicht gegeben – und hatte man nicht dennoch überlebt?

Mir selbst fällt es nicht schwer, 1,5 Meter Abstand zu meinen Mitmenschen einzuhalten. Anderthalb Meter – das entspricht ziemlich genau meinem persönlichen Distanzbedürfnis zu den meisten Leuten. Und glücklicherweise muss ich nur sehr selten in Gebäuden fünf Stockwerke oder höher, ich muss mich also nicht zwischen der Enge im Aufzug und der Weiträumigkeit im belüfteten Treppenhaus entscheiden.

Nur das Murmeltier hat mit Abstandhalten nun überhaupt nichts am Hut – den es im Übrigen besonders gerne, seine alpenländische Herkunft betonend, mit Gamsbart trägt und zum Grüßen etwas geziert, aber doch formvollendet lüftet. Es rückt mir ständig auf die Pelle.
„Drei Murmeltierlängen Abstand bitte!“, sage ich. „Außerdem stinkst du wie ein Hamsterkäfig ­– statt dem Hut solltest du lieber mal dich selbst ein bisschen lüften“.
Das Murmeltier guckt beleidigt. „Des Hutes, wenn schon. Genitiv – kennste, oder?“
Gestern ist es sogar in meinem Rücken ins Bücherregal geklettert, nur um mir in einem unaufmerksamen Moment von hinten den Kopf auf die Schulter zu legen und mir feucht-säuerlich ins Ohr zu säuseln:
„Gott zum Gruße, alter Freund!“

Zeilen zur Krise XVI: Zurück zum Tier

Zeilen zur Krise XVIII: Kinostart

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.