Die Leute werden schon muffeliger. Vor ein paar Tagen war das noch ein offenes, frühlinghaftes Hallo, auch wenn es von der anderen Seite des Gehweges her erfolgte.
Viele Papas mit Kindern, die sie vor einer Woche noch kaum kannten, Schwergewichte auf Fahrrädern, von denen sie vergessen hatten, dass sie sie mal gekauft hatten – und fast alle irgendwie gut gelaunt wie nach einem plötzlichen Wintereinbruch, der allen unverhofft verlängerte Ferien bei gutem Wetter beschert.
Wenige Tage später ist das neue Fahrrad noch immer nicht gescheit aufgepumpt, bei jeder Umdrehung hoppelt man übers Ventil – und die Leute grüßen viel seltener. Kaum ein Hallo mehr – obwohl das auch von der anderen Gehwegseite her funktioniert und meines Wissens gegen keine Kontaktsperrengebote verstößt. Und zunehmend einzementierte Mundwinkel. Sie schauen zur Seite weg oder die leere Straße aufwärts, als hätte man nicht nur befremdliche Krankheiten, sondern den bösen Blick. Was soll das nur werden.
Werde jetzt trotzdem noch rausgehen, auf die Straße und eine Runde grüßen. Auch wenn viele das von mir gar nicht so kennen und sich vielleicht Sorgen machen.