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Zeilen zur Krise XI: Die Brauer

Es wird ernst. Kleine Brauereien stehen vor dem Ruin, das ist kein Spaß mehr. Kein Fußball, keine Sportschau, keine Festivals. Keine Dorffeste, Grillabende, Partys. Und vor allem: keine Doppelkopfabende.

Ja, wo und wann soll man denn sonst noch Bier trinken? Wie soll man denn da auf seine Jahresration kommen, wie seine Literprokopfmenge stemmen? Stemmen übrigens hier im Sinne von Schaffen, Bewältigen, nicht im Sinne von Einliterkrüge zum Munde führen – wer weiß, ob bis zum Oktoberfest wieder Normalität in den deutschen Bierkonsum einzieht. Hätten sie halt nicht in den September legen sollen, ihr Oktoberfest, dann hätten sie jetzt ein paar Wochen mehr für ihre Hoffnung auf wiederkehrende Normalität. Da wäre noch das Wegbier – nicht wech im Sinne von Hau-wech-das-Zeug, sondern Weeg im Sinne von Gehen. Das Wegbier wurde vor einiger Zeit populär und ist generell eine feine Sache, schmeckt aber letztlich auch besser in Gesellschaft. Und noch besser, wenn man dabei nicht unterwegs ist, sondern angekommen und zu Hause.

Nein, mit Flasche in der Hand rumlaufen – das sollte man nach abgeschlossener Ich-bin-individuell-und-völlig-anders-Phase, also spätestens ab Mitte zwanzig, nur noch in Ausnahmesituationen tun. Mit anderen Worten: jetzt und hier und sofort!

Juliane kocht jetzt mehr mit Knoblauch und mit mehr Knoblauch. Ich auch. Feine Sache auch das. Kein Naserümpfen in engen Aufzügen. Und auch bei Videokonferenzen, Online-Seminaren, Zoom-Meetings – kein Problem. Da guckt keiner schief und sagt mit diesem Unterton: „Ist das Knoblauch …?“. Der gleiche Ton im Übrigen, mit dem das Murmeltier gestern „Leger!“ sagte mit Blick auf meine alte Lieblingsjeans, die ich jetzt wieder offen trage – wo man doch eh meist zu Hause ist. Offen übrigens im Sinne von öffentlich, nicht im Sinne von unverschlossen. Obwohl – aber die Löcher sind zumindest alle redlich erworben! Bei der Arbeit. Zwar nicht direkt bei der Arbeit als Lektor, aber beim Bäumefällen, Häuserbauen, Feinde und Raubtiere erlegen.

Dan lasse ich mich, Wegbier hin oder her, in meinen Lieblingssessel sinken, nachdem die Frage der Sitzplatzberechtigung mit dem Murmeltier zu meinen Gunsten entschieden ist, und gemeinsam unterstützen wir ein wenig die kleinen Brauereien.

Zeilen zur Krise X: Zeitungspause

Zeilen zur Krise XII: Wieder am Rhein

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.