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Zeilen zur Krise XXXII: Plakatwände

Am Straßenrand verblassen die Plakate mit den Konzert- und Partyprogrammen. Es werden derzeit keine neuen gehängt. Wie lange wird das noch gehen? Ich hoffe, nicht so lange, dass die römischen Ziffern oben zweizeilig werden. Hin und wieder leimt ein optimistischer Veranstalter einen „Verschoben auf 30.08.“-Kleber drüber. Das ist auf der einen Seite ganz rührend, wirkt aber letztlich auch ein wenig hilflos.


Es gibt verschmerzbare Ausfälle und schmerzliche. Kein Robbie Williams im Hofgarten im Sommer, Sting kann nach seinen Stimmproblemen im letzten Jahr nun schon wieder nicht aufspielen – hat aber schon für Juli 21 zugesagt und macht uns Hoffnung. Loisach Marci hat bereits Anfang Februar sein Kommen abgesagt – in Bayern war das Virus halt zuerst. Aber doch nicht Anfang Februar schon – oder? Das Frühjahr hat schon früh schlecht angefangen.
Aber wenn ihr wiederkommt, ihr Musikanten, dann komme ich auch! Ich gehe auf euer Konzert, ich kaufe euer Band-T-Shirt und die Doppel-LP, und ich trinke drei Bier, denn davon leben auch Leute.

Auf 3sat laufen aber immer wieder ganze Tage lang Konzerte jeder Art. Das ist zwar kein vollwertiger, aber doch ein Ersatz und insgesamt eine feine Sache. Die Plakatwände unter der Autobahnbrücke, in der Unterführung und überall an diesen leicht angeschmuddelten Ecken, wo man nur mit dem Auto vorbeifährt, sehen trostlos aus, abgerissen, obwohl die angegebenen Termine großenteils noch in einer sacht eingetrübten Zukunft liegen. Wie vergessene oder aufgegebene Wahlplakate sechs Wochen nach der Wahl, wenn die ersten Kandidatinnen und Kandidaten schon vergessen und zurückgetreten sind.  Auch die Coaching-Päpste, Wunderheiler und Optimize-yourself-Verkünder blicken vergeblich aus ihren Anzügen. Der Leim auf den Plakaten ist streifig verwischt und fürs Erste wird kein Mensch ihren Verheißungen zujubeln und sie sich anschließend signieren lassen.

Was sonst noch werden wir in diesem Sommer nicht vermissen? Ob uns die Freibäder fehlen werden, wird sich noch zeigen. Das Wetter ist eine unsichere Bank. Aller Voraussicht nach noch unsicherer als das Virus. Anfang April, da hätten wir schon gerne einen Sprung gewagt – aber da ist noch kein Becken gefüllt. Höchstens in Freiburg. In Bonn weiß man ohnehin nie, welches Bad mal nicht zu marode ist, um zu öffnen. Der Rhein hat immer auf und in aller Regel auch genügend Wasser. Zurzeit ist das bestechend schön und grünlich blau.

Das Murmeltier war ganz wild auf die Sommerrodelbahn oder Skihalle. Es erwartet da wohl irgendeine Art von Alpenfeeling. Ich habe gesagt, dass die auf alle Fälle geschlossen bleiben. Und wenn die doch wieder aufmachen – wehe, es sagt ihm einer!

Zeilen zur Krise XXXI: Die Wissenschaft

Zeilen zur Krise XXXIII: Liedgut

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.