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Zeilen zur Krise XXXIII: Liedgut

Noch etwas zu den Konzerten von gestern. Wenn die ausfallen, was ich wirklich frustrierend finde, dann muss man sich halt hin und wieder ein neues Album kaufen – noch schreiben die Musiker ja Musik, machen die Liedermacher Lieder, gehen ins Studio und nehmen Platten auf.

Und ich bin auch immer gerne bereit, da reinzuhören und auch die eine oder andere CD oder LP zu kaufen – solange sie vor dem Mikro den Mundschutz abnehmen. Gut, bei Udo Lindenberg spielt das keine große Rolle. Aber man muss ja nicht jedes Stück Musik verstehen, nicht jede Lyrik gewinnt, wenn man sie singt. Manchmal taucht man ganz tief ins Radio, weil man eine bunt schillernde Liedzeile angeln will, nimmt vielleicht, wenn das Englisch nicht reicht, auch ein Wörterbuch zur Hand, nur um festzustellen, dass man das nicht hätte tun müssen, dass der Vers, um im Bilde zu bleiben, auf dem Trockenen farblos ist und trist. Wenn es aber gut ist, dann ist es ohne Mundschutz noch besser.
Zum Glück ist die Kunst im Netz zu finden – unersetzlich! Vor ein paar Jahren noch, also etwa bis Mitte März, habe ich das kaum wahrgenommen. Ganz neue, kreative und ja, ich hasse das Wort, aber tatsächlich innovative Formate gibt es da. Ganze Symphonieorchester zu Hause, aber synchron. Schräge Choreografien in virtuellen Räumen, etwa von Thao & The Get Down Stay Down: aus einem Dutzend verschiedener WG-Küchen, Schreibecken und Schlafzimmer (der Lektor meint Schreib-Ecken, nicht Schrei-Becken!). Davon werden die Musiker nicht satt, es ist aber so fantastisch, dass man auf der Stelle beschließt: Wenn ihr kommt, dann komme ich auch! Ich gehe auf euer Konzert, ich kaufe euer Band-T-Shirt und die Doppel-LP, trinke drei Bier, denn davon leben auch Leute.

Aber was könnten Schrei-Becken sein? Das Kinderbecken im Schwimmbad, wenn das Wasser zu kalt ist? Die Wanne zu Hause, wenn Seife in die Augen gerät? Oder doch eher das Taufbecken am Sonntagmorgen in der Kirche?

Seit mein verpennter Mitbewohner auch Mundschutz trägt, weil er das irgendwie für angesagt hält, ist sein Genuschel („Gemurmel!!“) – sorry, Gemurmel noch weniger zu verstehen.
„Ich komme mit, habe ich gesagt“, sagt das Murmeltier. Ich bin mir nicht sicher, ob es um die Konzerte geht oder das Stichwort Bier ausschlaggebend war.
„Das geht nicht!“
„Wieso nicht?“
„Äh …“ Pause. „Solche Konzerte sind immer FRÜH MORGENS. Dann schläfst du noch …“

Zeilen zur Krise XXXII: Plakatwände

Zeilen zur Krise XXXIV: Das kleine Schwarze

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.