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Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XIII: Ahoi

Der Rückweg von Bonn mit dem Rad ist beschwerlich, es geht zwanzig Kilometer rheinaufwärts und das Murmeltier hat nur drei Gänge. Vielleicht ist dann doch mal ein etwas sportlicheres Fahrrad fällig, obwohl das Hauptproblem seine kurzen Beine sind. Aber das darf man nicht sagen, es kann dann sehr unleidlich reagieren.

Nach kurzem Biergartenbesuch winkt uns auf halbem Wege in Bad Honnef am Anleger ein Pappaufsteller aus den Siebziger Jahren, der „Schiffahrten in alle Richtungen“ bewirbt – Schiffahrt noch mit zwei f, wie gesagt, Siebziger. Ansonsten ist der uniformierte Pappkamerad eher jener Art Blech-Polizist nachempfunden, der auf eine geänderte Vorfahrt oder eine Grundschule hinweist, soll aber wohl den Steuermann der hier anlegenden Rheinflotte darstellen.

Alle Richtungen? – Ha, das wollen wir doch mal sehen!“, grummelt das Murmeltier und hält auch schon neben dem Kapitän des annoncierten Bootes, der auf Kundschaft wartend am Ponton steht. „Ahoi, Käptn, mein Käptn“, grüßt es freundlich grinsend. „Dreimal Bruchhausen, bitte!“, denn Juliane ist mit von der Partie.
„Bruchhausen?“, fragt der Käptn leutselig zurück. „Oben auf dem Berg bei Unkel? – Nehmt Platz, gerne neben dem Grammophon da vorne. Wir legen gleich ab.“
Ich weiß nicht, was das werden soll, aber die Beine sind müde und voller Bier, also schieben wir die Räder an Bord und fläzen uns erwartungsvoll in die angewiesenen Liegestühle neben einer Antiquität von einem Grammophon mit riesigem Trichter, das mit seinem ph orthografisch zu der Schiffahrt passt. Und sind eingeschlafen, noch bevor der Kahn ablegt.

Als ich wieder aufwache, zieht schon großes Mienenspiel über die Gesichtszüge des Murmeltiers: Erstaunen, ja Ungläubigkeit wechselt mit Erleichterung und Genugtuung – der Käptn hat das Boot soeben längsseits unserer Garage am Haanhof mit kaum spürbarem Ruck festgemacht, lässt die Rampe runter und lädt uns zum Aussteigen ein. Fährgeld will er keines, es sei ihm ein Vergnügen gewesen.

„Na sowas“, murmelt das Murmeltier anerkennend und schiebt sein Kinderrad von Bord. Als Juliane und ich auch an Land sind, klappt der Käptn die Rampe wieder ein, winkt noch einen Gruß von der Reling herunter und manövriert das Schiff dann sorgfältig vom Hof. Im Wenden schwenkt kurz der Bug an uns vorbei, und da wird mir einiges klarer – in goldenen Lettern prangt dort der Name des Bootes: Fitzcarraldo.

Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XIV: Es wird Zeit

Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XII: Schaf und Tracht

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.