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Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XX: Körperpflege

Der Bericht kommt heute weniger aus der Werkstatt als vielmehr aus dem Badezimmer mit Großnager. Mein Freund schickt mir ein bezauberndes Video: Da wird vor weiß gekacheltem Hintergrund ein Murmeltier geduscht.

In den weit aufgerissenen Augen eine Mischung aus Angst und schnurrigem Wohlbefinden lässt es sich widerstandslos einseifen, schamponieren, kraulen und duschen – letztlich siegt aber eindeutig das Wohlbefinden. Was es denn davon halten würde, frage ich meinen Großnager, nachdem wir uns den Clip zusammen angesehen haben. Tatsächlich stinkt er mal wieder ordentlich animalisch.

Das Murmeltier ist skeptisch, mehr noch: Es will nichts, aber auch gar nichts davon wissen. Was denn das für ein moderner Quatsch sei, sein Fell sei selbstreinigend und dieser Hygienefimmel völlig übertrieben. Offensichtlich sei das arme Tier in dem Video zudem unter Drogen gesetzt oder sonstwie sediert, wenn das Filmchen nicht überhaupt ein KI-Produkt und also Fake sei. Kein anständiger Großnager, der auch nur eine Spur von Stolz und Selbstwertgefühl im Leib habe, würde so etwas Widernatürliches freiwillig über sich ergehen lassen.
Das Murmeltier hat seinen Lebensmittelpunkt in einem Zweipersonenhaushalt mit Zentralheizung im Rheinland und ist einer zivilisierten Debattenkultur bei einer Flasche Pils zugetan – so gesehen sei es bei ihm mit der Natürlichkeit auch nicht so weit her, bringe ich in unsere Auseinandersetzung ein, die bis zu diesem Zeitpunkt noch genau das ist: eine weitgehend zivilisierte Debatte. Das habe nichts mit Widernatürlichkeit zu tun, erklärt es mir geduldig, das sei schlechthin Evolution.

Was dann aber folgt, ist ein kurzes, weitgehend unzivilisiertes Gerangel im Badezimmer, ein Handgemenge mit Dusche, Seife und Fellbürste. An dessen Ende ist der Lektor schamponiert, gebürstet und geduscht, wenn auch leider nicht gekrault. Frottieren lasse ich mich aber nicht, und das Murmeltier stinkt weiterhin. Als es sich mir jetzt aber, zum krönenden Abschluss eines, wie es findet, Minimalprogramms der Reinlichkeit, mit dem Rasiermesser nähert, winke ich entschieden ab. So weit lasse ich es nicht kommen, Evolution hin oder her – rasieren tue ich mich ausschließlich selbst!

Wie es so weit kommen konnte und wie der Großnager in die Werkstatt kam, siehe Werkstattberichte.

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.