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Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XXIII: Transformation

Seit ein paar Tagen bringt uns das Murmeltier morgens Kaffee ans Bett. Ein Drittel Löffel Zucker, genau bemessen, aufgeschäumte Milch, nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß. Für Juliane mit Hafermilch und ohne Zucker.

Wir wissen noch nicht so genau, wie wir dazu kommen, finden diese häusliche Fürsorge aber, wenn auch befremdlich, so doch recht angenehm. Während wir den Kaffee trinken, legt sich das Murmeltier am Fußende auf das Bett und wärmt Juliane die Füße. Das geht zu weit, finde ich und gucke indigniert. Das Wort kennt das Murmeltier nicht, weiß aber, was gemeint ist, und trollt sich devot. Juliane ruft es prompt zurück, denn sie bekommt gerne die Füße gewärmt. Und wenn ich mich auf ihre Füße lege, ist es nicht dasselbe, auch wenn ich besser rieche. Juliane sagt, das mit dem Besser-Riechen sei keineswegs ausgemacht.

Wir machen den Zauber ein paar Tage mit, ohne zu ergründen, woher der Wind weht – offensichtlich ist der Nager besorgt und will die Dinge durch besonderes Wohlverhalten günstig beeinflussen. Aber welche Dinge? Juliane überkommt eine Ahnung: „Die Möwe!“, sagt sie, „dein Großnager muss das mit der Möwe mitbekommen haben. Er hat schlicht Existenznot! Verlustängste! Der arme Kerl!“ Juliane sagt sowas gerne mit Ausrufezeichen. Aber kann das sein? Ich habe das doch nur kurz angedacht, nichts ist entschieden. Andererseits – so ein bisschen Druckmittel, warum nicht?
„Ich habe kalte Füße!“, ruft Juliane, auch dies mit Ausrufezeichen. Gleich kommt der Großnager angewackelt, kuschelt sich um ihre fröstelnden Fersen und riecht sogar, frisch geduscht, einigermaßen. Ich schnuppere unschlüssig an den Problemzonen meines T-Shirts und verschwinde im Bad, während Juliane dieses sibyllinische Lächeln aktiviert.

Wenn das so weiter geht, mache ich Ernst mit der Möwe: Ich werde ein Buch machen. Ein illustriertes Buch. Meine Nichte kann nämlich malen! Sie kann Einhörner („Einhörner – kompletter Quatsch so was“, findet das Murmeltier), vor allem aber kann sie Möwen malen. Ich werde die Geschichten umschreiben, alle. Mit Möwe.

„Mit Möwe funktionieren deine Geschichten nicht“, das Murmeltier schaltet auf Angriff um, als ich mit meiner Idee drohe, und versteigert sich zu der steilen These: „Dein Leben funktioniert nicht mit Möwe.“ Es solle sich da nicht so sicher sein – wie es denn darauf komme?

„Weil eine Möwe kein Großnager ist!“

 

Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XXIV: Sparmaßnahmen

Bericht aus der Werkstatt mit Großnager XXII: Gebäck

 

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.