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Zeilen zur Krise XXII: Kein Thema

Juliane hat mir ausdrücklich untersagt, in meinem Corona-Blog Klopapier zu thematisieren, ja nur zu erwähnen. So sind Sie also um einige hübsche Grotesken rund um Engpässe, Hamsterkäufe und Raufhändel rund um diesen Hygieneartikel gekommen.


"Hamster sind käuflich?“, fragt das Murmeltier an dieser Stelle verschlafen. „Typisch, diese Kleinnager sind eh alle korrupt. Aber Raufhändel“, fügt es hinzu, „ist ein sehr hübsches Wort.“

Womöglich zu Ihrem und zu meinem Glück also keine Geschichten über It-which-must-not-be-Named. Kein Wort darüber – ich habe es Juliane versprochen –, dass die Autowerkstatt in meinem Quartier das fragliche Produkt in 64-Rollen-Packungen schaufensterwirksam anbietet, allerdings ziemlich teuer, und nichts darüber, dass auch die nahe gelegene Tankstelle das Chipsregal zugunsten der kostbaren Abrissware geräumt hat und dass es bei Amazon mit lustigen 70er-Jahre-Witzen, etwa rollenweise dreilagige 100-Mark-Scheine und Ähnliches, gehandelt wird.

Aber es wird dann doch vielleicht mal Zeit, sich über Mundschutze Gedanken zu machen. Die Leute sollen ja nicht glauben, man trete gleichgültig in ihren Dunstkreis, und wenn mir vom Heuschnupfen die Augen tränen und die Nase tropft, dann sollen auch die beruhigt sein dürfen, die ganz genau wissen, dass tränende Augen und tropfende Nasen untrügliche Zeichen einer schweren Covid-19-Infektion im Endstadium sind.

Also flugs in die örtliche Apotheke, nach Mundschutzen erkundigt – der grob gestrickte Schal vor Mund und Nase erfüllt seinen Zweck mit Sicherheit nur unzureichend.

„Morgen wieder verfügbar!“, lautet die Antwort der vorbildlich mit Mund-Nasen-Maske geschützten und mich schützenden Apothekerin. „Für den Hund haben wir aber keine – außerdem muss der bitte draußen bleiben. Auch wenn er noch so nett grüßt.“
„Welcher Hun…? – Nein, das ist kein Hund. Das ist ein Murmeltier, aber egal“, sage ich und erkundige mich dann noch nach der Art des morgen verfügbaren Mundschutzes.
„Ist das dann nur so ein OP-Schutz? Oder so was Hochwertiges, Intensivmedizinisches, wie Sie es da tragen?“
Nein, nein, erklärt die Apothekerin, nachdem sie ihrem Anliegen, auch Murmeltiere bitte unbedingt draußen warten zu lassen, Nachdruck verliehen hat. Sie hätten nur die einfachen OP-Masken im Angebot – ihre eigene sei vom Baumarkt, sie habe vor zwei Jahren zu Hause die Fenster abgeschliffen und da habe sie sich an die Maske erinnert und sie tatsächlich im Keller noch gefunden.

Zeilen zur Krise XXI: Pest oder Cholera

Zeilen zur Krise XXIII: Be loved

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.