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Zeilen zur Krise XXIII: Be loved

Eine neue Woche hat begonnen. Nicht wesentlich anders als die letzte geendet hat. Man merkt das kaum, wenn die Woche wechselt – am ehesten noch daran, dass das Murmeltier am Freitag mit Schönes Wochenende! und montags gewohnheitsmäßig etwas weniger engagiert grüßt, aber trotzdem pflichtschuldig eine schöne Woche wünscht.

Ein bisschen grau ist es dann doch irgendwann geworden, sogar drei Tropfen Regen sind gefallen. Scheißwetter.

Aber jetzt wieder: sonnig, warm, windig. Längst hat sich neue Routine eingestellt. So, wie wir uns im Laden und auf der Straße mit Abstand umtänzeln, als hätten wir es immer schon so gemacht, so teilen Juliane und ich jetzt täglich das Homeoffice, das aber leider ungünstig möbliert ist: Wenn Juliane Zoom-Konferenzen hat, muss ich in die Küche umziehen, vorher aber meinen Schreibtisch aufräumen, der von ihrer Kamera erfasst wird,  und vor allem darf dann das Murmeltier nicht durchs Bild huschen und hinter ihrem Rücken Faxen machen. Aber wir haben uns an den neuen Tagesablauf gewöhnt: gemeinsames Frühstück, kein Pendeln mehr, keine verspäteten Regionalzüge, keine verstopfte B9, kein lauwarmer Kaffee im Cafè, sondern der eigene, der ohnehin am besten ist. Mittags trinken wir den auf einer Bank in der Sonne am Rhein, ein paar Kekse dazu – natürlich keine selbst gebackenen, denn dann wäre es ein Picknick und verboten. Und für den Kaffee nehmen wir die To-go-Becher vom letzten Autobahnraststättenbesuch vor ein paar Jahren, also etwa Mitte März.

Wenig Änderung auch in der Nachrichtenlage und Zeitungslektüre. Immer noch füllen sich die schweren Seiten mit Artikeln zur Krisenlage – viel mehr als es berichtenswertes Neues oder Diskussionswürdiges gibt. Habe ich etwas verpasst? Gibt es eine behördliche Auflage, nur noch oder zu mindestens 75 Prozent rund um das Virus zu berichten und zu talken? Wenn nicht – bitte, dann schreibt und sendet wieder mehr über andere Vorfälle in der Welt, über Gegenden, in denen sich das Leben auch nicht von alleine lebt. Vielleicht relativiert ein Bericht aus Idlib, Kabul oder dem Donbass die Klagen, noch eine Woche oder zwei mit Kontaktsperre, mit den eigenen Kindern zu Hause, Heimkino und Schlangestehen vor der Eisdiele sei die Hölle. Ich fühle mich von meiner Lieblingszeitung und Claus Kleber zurzeit nicht hinreichend angesprochen.

Angesprochen hat mich aber, was die Nachbarmädchen mit Straßenmalkreide auf den Gehweg geschrieben haben: You are beautiful and loved.

„Hab ich“, kommentiert das Murmeltier, als ich ihm die Worte übersetze, „schon immer gewusst.“

Zeilen zur Krise XXII: Kein Thema

Zeilen zur Krise XXIV: Must-have

Kurz notiert

Zum Mitnehmen

Manche meiner Kunden setzen zu viele Kommas – oder auch Kommata, das ist beides o.k. Daher habe ich immer welche übrig und gebe sie gerne kostenlos ab. Das ist eine Win-win-Situation für uns alle (übrigens nicht Win-Win-...).

Zum Vergleichen

Was kostet eigentlich ein Lektorat? Schwer zu sagen – die Forderungen variieren sehr stark. Meine Preise liegen aber eher im unteren mittleren Bereich des seriösen Spektrums. Und bedenken Sie: Bei den Kosten für eine hochwertige Publikation ist das Lektorat keine große Summe.

Zur Sicherheit

Wenn Sie unsicher sind, helfe ich gerne weiter. Nicht bei der Frage nach Tee oder Kaffee, aber z. B. bei der nach Dativ oder Genitiv. Kontaktieren Sie mich – ich kläre das und schicke Ihnen bei Bedarf eine kurze Expertise. Für meine Kunden gehört das zum Service.

Zum Lachen

Fehler als Lacher – mein Favorit ist hier immer noch (obwohl im Grunde eher zum Weinen): Ein Kundenmagazin, das die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert, darin der Satz: „Der kleine Kevin wird jeden Morgen von 8 bis 12 Uhr bereut …“ Das arme Kind!
Auch sehr schön: der Nähstoff.
Und natürlich aus jüngerer Zeit: der Strandort – ach, da möchte man doch grad die Strandtasche packen und Richtung Meer flipfloppen.

Zum Feiern

Vermutlich werden in diesem Jahr besonders viele Besucher nach Faid strömen: Die einen, weil sie sich wie jedes Jahr auf die Kirmes freuen,

Kimres.

... die anderen, weil sie gespannt sind auf etwas völlig Neues, noch nie Dagewesenes. Allen sei ein schönes Fest gegönnt – und hoffentlich war das Banner nicht zu teuer.

Zum Schluss

Habe ich Sie neugierig gemacht? Probieren Sie es aus. Ihr nächster Flyer, die neue Ausgabe Ihres Newsletters – was auch immer. Lassen Sie mich einen Blick drauf werfen.