Irgendwie wird es nicht richtig besser mit den Zeiten. Jetzt ist es schon wieder zu eng überall in der Stadt, und draußen vor den Geschäften Schlange stehen wird auch immer unwirtlicher.
Hier finden Sie alle älteren Artikel aus meiner monatlichen Kolumne. Was dem Lektor so auf- und einfällt.
Irgendwie wird es nicht richtig besser mit den Zeiten. Jetzt ist es schon wieder zu eng überall in der Stadt, und draußen vor den Geschäften Schlange stehen wird auch immer unwirtlicher.
Unterwegs auf Bonns bestem Fahrradweg, unten am Rhein, Erzbergerufer. Hier ist der Radweg neu gemacht, er glänzt schwarz wie Lakritz, und üppige drei Meter breit. Genau genommen ist das schon Niederrhein. Das hübsche Mittelrheintal, immerhin UNESCO-Welterbe, endet quasi an der Kennedybrücke, nördlich davon kommt Niederrhein.
Gestern mal wieder im Biergarten – also richtig, nicht zu zweit am Zweiertisch, sondern mit Freundinnen und Freunden in halbwegs großer Runde. Großes Glücksgefühl. Habe mich am Abend aufs Rad geschwungen, mit leichtem Gepäck, also nur ein Jäckchen in den Rucksack gestopft gegen die abendliche Kühle, mit der man ja doch immer rechnen muss.
Ist das jetzt noch Krise? Ist das nun Gelassenheit oder Nachlässigkeit? Klingt fast gleich, ist es aber nicht. Die Regaleinräumer im Supermarkt, auch die Regaleinräumerinnen, tragen ihre Mund-Nase-Bedeckungen irgendwo, nur nicht über Mund und Nase, sodass ich mir fast blöd vorkomme mit meinem vorbildhaften Mundschutz und den beschlagenen Brillengläsern.
Ich habe mir schon immer regelmäßig die Hände gewaschen, das ist mir ein persönliches Bedürfnis. Wenn auch zugegebenermaßen nicht 30 Sekunden. Ich habe es versucht – es ist mir einfach zu lang.
Die Laubbläser geben wieder alles. Meines Wissens war das Laubblasen zwar auch in den Hochzeiten des Lockdowns nicht verboten, dennoch war es im April und Mai rund ums Haus deutlich ruhiger als gewohnt.
Endlich wieder in den Biergarten. Es ist warm, ein leichter Wind weht unten am Rhein immer, sodass also auch für Belüftung gesorgt sein wird. Die Aerosole werden nicht unnötig lange über dem Tisch rumwabern, sondern sich im unteren Mittelrheintal schnell verteilen und auflösen.