Das Wochenende über bin ich nicht zum Zeitunglesen gekommen, aber am Montagmorgen hole ich das nach. Ein wenig auf der Flucht vor der verheerenden Nachrichtenlage springe ich aber nach ein paar deprimierenden Berichten direkt auf die Sportseiten.
Hier finden Sie alle älteren Artikel aus meiner monatlichen Kolumne. Was dem Lektor so auf- und einfällt.
Das Wochenende über bin ich nicht zum Zeitunglesen gekommen, aber am Montagmorgen hole ich das nach. Ein wenig auf der Flucht vor der verheerenden Nachrichtenlage springe ich aber nach ein paar deprimierenden Berichten direkt auf die Sportseiten.
In den späten Oktobertagen war es noch einmal mild genug, ein paar Leckereien auf den Grill zu werfen. Einen Maiskolben mit Kräuterbutter und Knoblauch für Juliane, einen für das Murmeltier, Pilze, etwas marinierte Aubergine und einen Hähnchenschenkel für den unverbesserlichen, in Ernährungsfragen immer schon etwas konservativen Lektor.
Die Zeit ist ein wunderliches Ding. Je mehr man sich nimmt, umso weniger hat man am Ende. Sie geht dahin und ändert sich im Plural. Eben noch hipp und neu, und schon abgewetzt und grauhaarig, ohne dass man genau sagen könnte, wie es so weit kommen konnte.
Der Rückweg von Bonn mit dem Rad ist beschwerlich, es geht zwanzig Kilometer rheinaufwärts und das Murmeltier hat nur drei Gänge. Vielleicht ist dann doch mal ein etwas sportlicheres Fahrrad fällig, obwohl das Hauptproblem seine kurzen Beine sind. Aber das darf man nicht sagen, es kann dann sehr unleidlich reagieren.
Auf halber Höhe zwischen Westerwald und Rhein lebt man mit Pferden in Herden, auch ein Wolf soll unweit sein Wesen treiben – bis vor Kurzem hätte man noch Unwesen gesagt. Zudem sagen sich hier einige Tiere die ganze Nacht lang lautstark gute Nacht, nur Caruso, der Hahn, ist weitergezogen.
Das Murmeltier ist nicht davon abzubringen, dass es selbst auch eine Geschichte über das Murmeltier und den Lektor schreiben könnte. Offensichtlich hat Chat GPT die Latte derart niedrig gehängt, dass sich selbst der kaum einen halben Meter große Großnager in der Lage fühlt, erzählerisch in hinreichender Prosa tätig zu werden.
Von dem Programm hatte ich mir mehr erhofft – oder befürchtet, wie man’s nimmt. Ich hatte Chat GPT beauftragt, mir eine Geschichte von einem Murmeltier und einem Lektor mit rund zweitausend Zeichen zu schreiben. Das Ergebnis war verheerend (siehe hier). Dabei hätte das Programm nur tun müssen, was es doch allenthalben tut: