Wir ziehen um. Juliane und ich sind schon seit Tagen am Räumen, Sortieren und Ausmisten. Der Keller hat Wundersames zutage gefördert.
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Wir ziehen um. Juliane und ich sind schon seit Tagen am Räumen, Sortieren und Ausmisten. Der Keller hat Wundersames zutage gefördert.
Um Energie zu sparen, schließe ich winters normalerweise nach Dunkelwerden die Rollläden, zumal die Fenster im Hause nicht übertrieben dicht sind. In diesen Zeiten aber, so habe ich festgestellt, wenn die Straßen leergefegt sind und die Leute sich in ihren vier Wänden einrichten, ist es doch ganz schön, ein wenig in erleuchtete Fenster zu schauen, wenn schon alle Bühnenkunst gerade ausfallen muss.
Auch wenn der neue Lockdown, der zweite nun schon und hoffentlich der letzte, wieder mit traumhaftem Wetter und frühlinghaften Temperaturen beginnt, kommt man um zweierlei nicht drum rum:
Die Stimmung ist nicht gut im Haus. Das Murmeltier läuft mit langem Gesicht durch die Gegend, grüßt nur noch halbherzig, was Juliane und mir etwas aufs Gemüt schlägt, und hat insgesamt etwas von seiner Unbeschwertheit verloren.
Irgendwie wird es nicht richtig besser mit den Zeiten. Jetzt ist es schon wieder zu eng überall in der Stadt, und draußen vor den Geschäften Schlange stehen wird auch immer unwirtlicher.
Unterwegs auf Bonns bestem Fahrradweg, unten am Rhein, Erzbergerufer. Hier ist der Radweg neu gemacht, er glänzt schwarz wie Lakritz, und üppige drei Meter breit. Genau genommen ist das schon Niederrhein. Das hübsche Mittelrheintal, immerhin UNESCO-Welterbe, endet quasi an der Kennedybrücke, nördlich davon kommt Niederrhein.
Gestern mal wieder im Biergarten – also richtig, nicht zu zweit am Zweiertisch, sondern mit Freundinnen und Freunden in halbwegs großer Runde. Großes Glücksgefühl. Habe mich am Abend aufs Rad geschwungen, mit leichtem Gepäck, also nur ein Jäckchen in den Rucksack gestopft gegen die abendliche Kühle, mit der man ja doch immer rechnen muss.